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AutorenbildGiuliani Silvia

Wie David Copperfield die Freiheitsstatue „verschwinden“ ließ

Am 8. April 1983 gelang es dem 26-jährigen Illusionisten David Copperfield, eine ganze Nation (und wahrscheinlich auch einige zufällig anwesende Außerirdische) in Erstaunen zu versetzen: Er ließ die Freiheitsstatue in weniger als zwei Minuten „verschwinden“. Ein Meisterstück der Täuschung, das wohl größte Illusionsspektakel der Geschichte - und das live vor Millionen von Fernsehzuschauern. Kein Wunder, dass Copperfield danach wie ein Rockstar gefeiert wurde. Aber wie machte er das? War Magie im Spiel? Spoiler: Nein. Alles beruht auf simpler Technik und ein bisschen Psychologie.


David Copperfield - Illusionist oder Zaubergott?


Geboren als David Seth Kotkin, hat sich Copperfield als einer der berühmtesten Illusionisten aller Zeiten in die Geschichte gezaubert. Doch der Trick, der ihm den Status eines unsterblichen Magier-Rockstars einbrachte, war das Verschwinden der Freiheitsstatue. Keine Sorge, die Freiheitsstatue ist noch da, niemand hat Lady Liberty entführt - auch wenn es 1983 für viele Zuschauer so aussah. Denn was wir hier haben, ist keine übernatürliche Macht, sondern eine gut inszenierte Show, die geschickt mit der Wahrnehmung des Publikums spielt.


Der große Abend: Als die Statue verschwand


Der 8. April 1983 war der Abend, an dem sich die Magie (oder besser: die Illusion) ereignete. Ein kleines Live-Publikum von etwa 20 Personen saß auf einer Plattform auf Liberty Island, direkt vor der Freiheitsstatue. Zwei riesige Gerüste wurden errichtet, um die Lichter und das entscheidende Zelt - eine Art Vorhang für die ganze Show - zu tragen. Als sich der Vorhang hob, begann das Spektakel: Copperfield fuchtelte mit den Händen, sprach geheimnisvolle Worte (die vermutlich nicht mehr Bedeutung hatten als ein Rezept für Spaghetti), während eine bombastische Lichtshow und dramatische Musik die Spannung aufbauten. Und dann fiel der Vorhang: Abrakadabra, die Statue war weg! Das Publikum - live und an den Fernsehgeräten - war in ungläubiges Staunen versetzt. Keine Freiheitsstatue mehr! Was blieb, war das Gefühl, Zeuge eines „Wunders“ geworden zu sein, das alle Naturgesetze außer Kraft gesetzt hatte. Natürlich tauchte die Statue nach Copperfields Wiederholung desselben Rituals - Gesten, Zauberworte, Licht- und Musikspiel - plötzlich wieder auf. Natürlich war sie nie wirklich weg!



Der Trick dahinter: Technik entzaubert


Doch wie genau gelang Copperfield dieses Kunststück? Ganz einfach: mit einer rotierenden Plattform. Während sich der Vorhang hob und alle Augen gespannt auf den Illusionisten gerichtet waren, begann sich die Plattform, auf der das Publikum saß, langsam zu drehen. So langsam, dass es niemand bemerkte - außer vielleicht ein paar besonders empfindliche Tauben in der Nähe. Diese subtile Drehung lenkte die Blickrichtung des Publikums von der Statue weg. Aber Copperfield wäre nicht Copperfield, wenn er riskiert hätte, dass jemand die Bewegung bemerkt. Also sorgte er mit dramatischer Musik und einer grellen Lichtshow dafür, dass niemand auf die Idee kam, auf das Wesentliche zu achten: die Rotation.



Innerhalb von knapp zwei Minuten wurde das Publikum um etwa 10 Grad gedreht, so dass eines der Gerüste den Blick auf die Statue versperrte. Und schwupps - als das Gerüst fiel, war die Statue scheinbar verschwunden. Nichts Übernatürliches, nur gut platzierte Bühnenarchitektur und geschickt eingesetzte Ablenkung.


Dasselbe Spiel wiederholte sich beim „Auftauchen“ der Statue: die Plattform drehte sich wieder in die Ausgangsposition und voilà - Lady Liberty war wieder da. Keine Entführung, kein magisches Wunder, nur ein kleines optisches Versteckspiel auf hohem Niveau.



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